Kritiken

An dieser Stelle einige Pressestimmen zu dem Werk, die in den Jahren 2014 und 2015 an verschiedenen Stellen im Internet, in Zeitungen oder in Fachzeitschriften erschienen sind:

Drehscheibe 259 - 7/2014/ ABD, November 2014

Bei dieser Neuerscheinung handelt es sich um die Neuauflage eines Klassikers aus dem Jahr 2003. Zweifellos legte dieses sehr gelungene Vorgängerbuch die Messlatte ziemlich hoch. Wie dieses hat sich auch die Neuerscheinung auf die Fahnen geschrieben, die besondere Atmosphäre der Inselbahnen einzufangen. Gleichzeitig soll die Vermittlung von Informationen zu den einzelnen Bahnen nicht zu kurz kommen. Ein genauer Blick in das neue Buch soll zeigen, ob dieser Spagat gelingt.

Behandelt werden alle Inselbahnen auf den Ost- und Nordfriesischen Inseln, die nichtöffentlichen Küstenschutzbahnen und die Halligbahnen. Erwähnung finden auch die nicht mehr existenten Militärbahnen auf Norderney und Sylt. Geschichte sind heute ebenso die Inselbahnen von Juist, Baltrum, Spiekeroog (hier verkehrt auf einem Teilstück noch eine Pferdebahn), Amrum und Sylt. In einzelnen Abschnitten werden die Bahnen jeweils vorgestellt. Gut gestaltete Karten helfen, den Überblick zu bewahren. Es gelingt dem Autor, den Leser kompetent und unterhaltsam zu informieren, ohne die Texte mit zu vielen Details zu überfrachten. Wer mehr wissen möchte, wird auf die formidable Homepage des Autors verwiesen. Dort finden sich u.a. auch Fahrzeuglisten, auf die im Buch verzichtet wird.

Vorrangig lebt dieses Werk allerdings - wie schon sein Vorgänger - von seinen herausragenden Bildern. Dabei liegt kein bloßes „Remake“ vor, sondern ein in weiten Teilen neu bebildertes Buch. Es ist einfach toll, was Malte Werning wieder zusammengetragen hat. Züge auf Pfahljochstrecken mitten im Meer, zwischen Sanddünen oder neben Schiffen am Anlieger - hier findet sich tatsächlich die Atmosphäre, die einem beim Wort „Inselbahn“ spontan in den Sinn kommt. Wesentlich zur Wirkung auf den Betrachter tragen das neue, großzügige Layout und die sehr gute Aufbereitung der Vorlagen bei. Einziger Ausrutscher ist ein „Stockfehler“ auf Seite 103 mit einem unglücklichen Bildbeschnitt.

Nach Meinung des Rezensenten war es eine gute Entscheidung, das Konzept des Vorgängers beizubehalten. Dadurch werden sowohl Inselbahnspezialisten, als auch Nordseefreunde wieder ihre Freude an dem neuen Werk finden. Zeigt es doch eine bunte Mischung von Urlaubsfreude, Inselalltag, Historie und modernem Schienenverkehr, die gute Laune vermittelt, ohne dass es an Anspruch mangelt. Es bleibt festzuhalten, dass eingangs erwähnte Spagat so gut gelingt, dass er selbst einem Rudolf Nurejew zur Ehre gereichen würde. Also denn, Leinen los und ab auf die Nordseeinseln!

Echo-Online.de / pts, 29.09.2014

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Jeweils eine deutsche Nordseeinsel wird pro Kapitel des Buchs vorgestellt, mit umfassenden Informationen und Illustrationen.

Auf Schienen durch das Meer? Oder wenigstens mit Volldampf am Strand entlang? Auf den deutschen Nordseeinseln gehörte das früher zum Alltag. Davon erzählt Malte Werning in seinem präzise recherchierten und umfassend illustrierten Buch „Inselbahnen der Nordsee“. Jedes Kapitel ist einer anderen Insel gewidmet. Und jede dieser Geschichten erzählt, wie die Eisenbahnen der ost- und nordfriesischen Inseln einst die Rolle eiserner Lebensadern spielten: Sie waren die Wege, auf denen sich ein Gutteil des insularen Binnenverkehrs zwischen Hafen und Siedlung abspielte. Neben dem Tourismus trieben auch militärische Bestrebungen (beispielsweise der Ausbau von Borkum zur Seefestung im Kaiserreich) und die Notwendigkeit des Hochwasserschutzes (Baubahnen auf Neuwerk und dem Minsener Oog) das Wachsen der Schmalspurstrecken voran. Auf Borkum lässt sich die dampf- und rauchgeschwängerte Atmosphäre der Eisenbahn-Gründerzeit noch heute erleben. Denn auf der westlichsten Nordseeinsel Deutschlands verkehrt mehrmals in der Woche eine zweiachsige Dampflok auf den Gleisen der Borkum Kleinbahn. Bis zu sieben Personenwagen zieht der bunt lackierte, im Jahr 1940 gebaute B-Kuppler dann stampfend über das Gleis mit der ungewöhnlichen Spurweite 900 Millimeter. Selbst die Fahrt in einem der mit Dieselloks bespannten Züge vom Anleger in die Stadt ist ein Erlebnis – dafür sorgen schon die mit Anlehnungen an ihre historischen Vorbilder gebauten neuen Wagen.

Auf vielen anderen Inseln hingegen ist die Eisenbahn längst Geschichte. Teils wurden die Strecken durch den Neubau von Häfen obsolet, teils schien die Verkehrstechnik den Bedürfnissen des 20. Jahrhunderts nicht mehr zu genügen. So kam es, dass heute außer auf Borkum nur noch auf Langeoog und auf Wangerooge Züge fahren. Auf Spiekeroog hat sich immerhin eine museale Pferde-Eisenbahn etabliert. Auf Juist, Norderney, Baltrum, Amrum und Sylt sind die Bahnen jedoch Geschichte.

Bahninfo.de / Andreas Jüttemann, 16.07.2014

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Im letzten Jahr stellten wir an dieser Stelle den Band „Bergsteiger“ aus dem transpress-Verlag zur Geschichte der Zahnradbahnen in Deutschland vor, zwischenzeitlich ist in der Reihe auch ein Band zu den Inselbahnen „Wattläufer“ erschienen.

Wir möchten aber an dieser Stelle nicht den „Wattläufer“, sondern den in diesem Jahr im Geramond-Verlag herausgegebenen wesentlich umfangreicheren „Konkurrenz“-Band über die „Inselbahnen der Nordsee“ vorstellen: Der Autor Malte Werning, seines Zeichen Fotograf, Eisenbahnfreund und Nordseeinselkenner hat es geschafft, in der zweiten Auflage seines 2003 erstmals erschienenen Werkes ein großartiges komplett überarbeitetes Nachschlagewerk zu schaffen: Herausgekommen ist ein umfangreiches, liebevoll zusammengestelltes und reich bebildertes Kompendium zu Geschichte der doch recht unterschiedlichen Bahnen und „Bähnlein“ zwischen Borkum und Sylt. Selbst auf die Werkbahn des Wasser- und Schifffahrtsamtes auf Minsener Oog geht Werning detailliert ein und liefert seltene Aufnahmen der nicht öffentlich zugänglichen Insel. In sachlicher Form, aber mit ein einem Hauch von verständlicher Wehmut, wenn man an die stillgelegten pittoresken Strecken wie auf Sylt denkt, erzählt Werning von der Entstehung und Notwendigkeit der einstigen Hafenzubringerstrecken und beschreibt auch ausführlich die Gründe, die zur Einstellung vieler Strecken führte, wie z.B. die Hafenverlegung auf Spiekeroog (> BahnInfo regional zur Inselbahn Spiekeroog).

Das als Bildband beworbene Buch ist mit hübschen Karten, die historische und aktuelle Streckenwege veranschaulichen und vielen gut ausgesuchten historischen Ansichten abwechslungsreich illustriert worden. Die vielen Abbildungen untermalen die kurzweiligen Texte, sodass auch der bislang weniger eisenbahninteressierte Nordseeurlauber sicher Freude an diesem Buch hat.

Das Buch ist als gebundene Druckausgabe für 29 Euro erhältlich. Wem ein digitales eBook reicht, der ist mit 19 Euro dabei. Aufgrund der schönen Zusammenstellung ist aber der Erwerb des Druckerzeugnisses empfehlenswerter.

Der Band „Wattläufer“ der transpress-Reihe eignet sich wunderbar für die Jackentasche oder den Strand und versorgt einem auf knappe Art und Weise mit den notwendigen Infos zu den Inselbahnen – der Band „Inselbahnen der Nordsee“ des Geramond-Verlages sollten hingegen in keinem Bücherregal eines geneigten Eisenbahn- und Nordseefreundes als "Nachschlagewerk" fehlen.

NWZ Online / Theo Kruse, 14.06.2014

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Auf schmaler Spur durch Watt und Salzwiesen: Das ist der Weg, den jeder Inselurlauber nehmen muss, wenn er mit dem Schiff Wangerooge erreicht. Die Inselbahn, deren Servicequalität ständig in Kritik steht, ist für Eisenbahnfreunde ein Kleinod.

Über die Inselbahnen der Nordsee hat der Eisenbahn-Kenner Malte Werning aus Duisburg ein neues Buch vollendet, das im GeraMond-Verlag erschienen ist. Der einzigen Schmalspurbahn der DB auf Wangerooge widmet Werning ein größeres Kapitel.

Die Blütezeit der deutschen Kleinbahnen sei längst vorüber, stellt der Autor in seinem Vorwort fest. Längst seien die kleinen Strecken abseits der großen Magistralen stillgelegt und als Folge der Verkehrsverlagerung auf die Straße zumeist abgebaut. Die reaktivierte Bahnstrecke Abelitz-Aurich mag in unserer Region als einziger Gegenbeweis dafür herhalten, dass die Schiene ihre Attraktivität doch nicht für immer verloren hat.

Dieser Entwicklung entzogen sich jedoch die Inselbahnen von Borkum bis Sylt: Zu abgelegen waren die meisten Inseln, dass der Individualverkehr den Bahnen ihre Aufgabe hätte abnehmen können. Auf den ostfriesischen Inseln – bis auf Norderney – hatte die Bahn nie Konkurrenz durch das Kraftfahrzeug zu fürchten. Allein die Tatsache, dass sich Juist und Spiekeroog Ende der 70er Jahre vor die Frage eines ortsnahen Hafens gestellt sahen, besiegelte hier das Eisenbahnzeitalter. Wangerooge entschied sich damals unter Bürgermeister Rudolf Krätzschmar (CDU) für die Inselbahn.

So blieb dort der Standortnachteil kostspieliger Unterhaltung des Schienennetzes und des rollenden Materials bestehen. Der Standortvorteil des morbiden Charmes eines gemächlich durch die Salzwiesen zuckelnden Bähnchens lässt sich niemals beziffern, wird jedoch von vielen Gästen positiv wahrgenommen. In puncto Service und Freundlichkeit von Inselbahn und Schifffahrt liegt noch Optimierungspotenzial brach, das nur gehoben werden muss.

Zurück zum Buch: Malte Werning hat mit Akribie nicht nur die Geschichte der Inselbahnen (auch von Wangerooge) recherchiert, sondern auch seltene historische Fotos ausgegraben und bezaubernde aktuelle Bilder hinzugefügt. Es ist ein Buch, das Eisenbahn- und Inselfreunde gleichermaßen begeistern wird.

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