Testloks (2005)

Die Vossloh-Lok 10001459 bei Morsum. Foto: Christoph Müller
Die Vossloh-Lok 10001459 (G 2000 BB) am 29. Juni 2005 vor einem Autozug bei MorsumFoto: C. Müller

Obwohl die DB Autozug GmbH mit der Übernahme von vierzehn Loks der Baureihe 215 im Jahre 2003 zunächst ein ausreichendes Polster für den anstrengenden Autozugverkehr zwischen Westerland (Sylt) und Niebüll geschaffen hatte, konnte dies nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass nahezu alle diese Maschinen bereits einige Zeit zuvor ihren 30. Geburtstag feiern durften und zunehmend schadanfälliger und unwirtschaftlicher arbeiten. Die Loks stellen daher nun eine Übergangslösung dar.

Anfang 2005 verkündete DB AutoZug, dass man sich nach einem langfristigen Ersatz umsehe. Ab 2007 wollten die Verantwortlichen die SyltShuttle-Züge mit moderneren Loks bespannen und die vorhandenen 215.9 größtenteils ersetzen.

Doch welcher Loktyp ist geeignet? Zwischen Januar und Juli 2005 führte DB AutoZug daher Testfahrten mit verschiedenen anderen Loktypen durch, um sich einen besseren Eindruck der sich bietenden Möglichkeiten zu verschaffen. Dabei standen die Testloks für mehrere Tage vor den schweren Zügen im Einsatz und wurden in Bezug auf Zugkraft, Verbrauch und praktische Aspekte auf Herz und Nieren geprüft.

Die Testreihen begannen im Januar 2005 mit dem »Blue Tiger« 330090 der Osthannoverschen Eisenbahnen AG (Bombardier 33837), gefolgt im April von den zwei Siemens-Dispoloks ER 20-007 und ER 20-010 (»Herkules«, »Eurorunner«). Im Mai 2005 stand die britische »Class 66« in Form der General Motors 9981011 auf dem Programm, die als DE 61 bei der Häfen und Güterverkehr Köln AG im Einsatz stand. Die Testreihe endete schließlich im Juni 2005 mit der MaK-G 2000 BB »Boreas« von Vossloh.

Voith Maxima in Westerland. Foto: Nahne Johannsen
Die Voith-Maxima am 29. November 2011 in WesterlandFoto: N. Johannsen

Trotz der offenbar zur Zufriedenheit der Verantwortlichen abgewickelten Tests bleibt die Zukunft des Shuttle-Verkehrs weiterhin offen. DB Autozug hatte noch 2005 die ersten Loks der Baureihe 218 von DB Regio übernommen, zu denen sich bald viele weitere Exemplare gesellten. Vor allem im Jahre 2008 wurde eine größere Menge dieser Maschinen in die eigenen Beständen überführt. Die letzten 215.9 wurden 2009 abgestellt und zur weiteren Verwendung nach Chemnitz überführt. Mit einem großen 218-Bestand hat sich nun das Problem der Zugloks zumindest etwas nach hinten verschoben. Doch mit einem Alter jenseits von 35 Jahren sind die Loks der Baureihe 218 ebenfalls abgewirtschaftet.

Im November 2011 gab es erneute Versuche, diesmal mit einer Lok des neuen Voith-Tys Maxima 30 CC. Die als 1263 006 eingereihte Lok zog einige Tage lang die Autozüge zwischen Westerland und Niebüll. Dem Vernehmen nach konnte aber auch diese Maschine nicht restlos überzeugen, so dass die Nachfolgefrage für die Loks der V 160-Familie weiterhin offen ist.

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